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Olgas Orte: Die Alte Liederhalle in Stuttgart

Die Neue Liederhalle im Stuttgarter Zentrum gilt als einer der wichtigsten Kulturbauten der Nachkriegszeit. In Nicht-Corona-Zeiten besuchen dort bis zu 600.000 Menschen jährlich die Veranstaltungen.

Alte Liederhalle 1864

Kostümfest in Stuttgart 1886

Die Neue Liederhalle im Stuttgarter Zentrum gilt als einer der wichtigsten Kulturbauten der Nachkriegszeit. In Nicht-Corona-Zeiten besuchen dort bis zu 600.000 Menschen jährlich die Veranstaltungen. Eine beeindruckende Zahl, die in der Alten Liederhalle natürlich nicht erreicht wurde. Die Bedeutung des ursprünglichen Konzerthauses ist dennoch enorm. Erbaut wurde sie zwischen 1863 und 1864 nach Plänen des Architekten Christian Friedrich von Leins. Königin Olga war damals Anfang 40, und wir können uns gut vorstellen, wie sie bei festlichen Anlässen auftrat und die Öffentlichkeit nutzte, um in einem entspannten und zugleich prächtigen Rahmen für ihre sozialen Projekte zu werben. Schließlich wissen wir, dass das Königspaar Karl und Olga kaum eine Chance ausließ, um Konzerte zu besuchen. Olga war ja selbst auch sehr musikalisch, und König Karl fand genügend Zeit, um seiner Leidenschaft für die Hochkultur ausgiebig zu frönen.

Zum Beispiel in der Alten Liederhalle, die 1875 um den großen Festsaal erweitert wurde. In diesem 1.320 Quadratmeter großen Raum fanden bis zu 2.500 Gäste Platz, berühmt war er auch für seine großartige Akustik. 

Als die Alte Liederhalle im Jahr 1943 bei einem Bombenangriff zerstört wurde, umfasste sie nach zahlreichen Umbauten 14 Säle. Die Stadt Stuttgart veranlasste Anfang der 50er Jahre den Neubau, der 1956 abgeschlossen wurde. An die ruhmreiche Tradition wurde dabei durch eine avantgardistische Architektur ebenso angeknüpft wie durch den Hörgenuss. Der Stuttgarter Dirigent Karl Münchinger sagte: „Kein Konzertsaal auf dem Kontinent hat so eine Akustik.“ So wurde Stuttgarter Kulturgeschichte fortgesetzt – Königin Olga hätte das sicher gefallen.