Happy Birthday, König Karl!
Ja, wir feiern heute den Geburtstag von Olgas Ehemann, König Karl I. von Württemberg. Karl war von 1864 bis 1891 dritter König von Württemberg. Er starb im Alter von 58 Jahren, Olga überlebte ihren Gatten nur um ein Jahr.
Die Ehe des Paares war sicherlich mit heutigen Ehen zu vergleichen, die aus einer Liebesbeziehung geschlossen werden. Denn im 19. Jahrhundert wurden Ehen noch als Mittel politischer Strategien genutzt, die Bündnisse festigen oder sich finanzielle Unterstützung sichern wollten. Umso bemerkenswerter sind zwei Dinge: Zum einen, dass sich die beiden schon bei ihrer ersten Begegnung in Palermo herzlich zugetan waren. Zum anderen, dass das junge Paar viel Zeit miteinander verbrachte, um gemeinsamen Neigungen nachzugehen: Theater, Musik, Dichtung.
Was die Politik betrifft, sind sich die Historiker einig: Olga war ihrem Mann an Intelligenz und Willenskraft deutlich überlegen. Das vereinfachte die Beziehung nicht unbedingt, war aber ein wesentlicher Grund dafür, dass Olga ihre wohltätigen Projekte durchsetzen konnte und auch am wirtschaftlichen Aufschwung Württembergs in den Jahren von Karls Regentschaft großen Anteil hatte.
Das junge Paar verbrachte viel Zeit miteinander, das gemeinsame Interesse an den schönen Dingen des Lebens verband sie: Theater, Musik, Dichtung. Auch die Liebe zur italienischen Renaissance teilten sie, was sich an der Inneneinrichtung der gemeinsam bewohnten Villa Berg ablesen lässt. Im Übrigen trug Olga hier die Kosten, etwa für den mit Gold verzierten Festsaal und die Marmorsäulen.
An Intelligenz und Willenskraft überragte Olga ihren Mann anscheinend deutlich, was die Beziehung der Eheleute nicht vereinfachte. Dennoch steht fest, dass die beiden überwiegend gut miteinander auskamen. Als König Karl am 6. Oktober 1891 starb, übernahm Thronfolger Wilhelm II. die Regierungsgeschäfte. Olga zog sich nach Friedrichshafen zurück – wir hoffen, sie nahm viele positive Erinnerungen an ihre Ehe mit.
Foto: Porträt Karl I., Druck Hugo Lüdeke, aus der Kollektion des British Museum. / CC BY-NC-SA 4.0
